Bezirksfeuerwehrkommando Villach-Land

Herausforderungen im Tunneleinsatz – Portalfeuerwehren üben gemeinsam!

Am gestrigen Donnerstag, den 11. Mai, konnten die Hauptfeuerwache Villach, sowie die Freiwilligen Feuerwehren Töplitsch und St. Jakob im Rosental als Tunnelportalfeuerwehren Villach-Stadt und Villach-Land, auf Einladung des Autobahnbetreibers ASFINAG, in der rund 700 Meter langen Unterflurtrasse St. Niklas auf der A11 Karawankenautobahn für den Ernstfall üben.

Gemeinsam mit den Kräften des Österreichischen Roten Kreuz Bezirksstelle Villach, des Samariterbunds Kärnten, der Autobahnpolizei Villach und der ASFINAG konnten die Feuerwehren in einem sehr realitätsnahen Szenario in der gesperrten Unterflurtrasse die gemeinsame Zusammenarbeit vertiefen und festigen.

Die Einsatzmeldung, welche die Feuerwehren erreichte, hieß „Verkehrsunfall mit drei PKWs im Tunnel, ein Fahrzeug beginnt zu rauchen, mehrere Personen eingeklemmt“.

Bereits auf der Anfahrt wurde durch den Einsatzleiter, OBI Martin Regenfelder, Kommandant Stellvertreter der Hauptfeuerwache, mit der Überwachungszentrale der ASFINAG Kontakt aufgenommen, um weitere Details zur Lage im Tunnel zu erfragen.

Aufgrund der Tatsache, dass die Zufahrt mittels den speziellen Tunnelfahrzeugen der Hauptfeuerwache zur Unfallstelle in der betroffenen Röhre durch einen LKW und PKWs nicht direkt möglich war, mussten die Löschleitungen, sowie die Gerätschaften zur technischen Rettung durch die Atemschutzträger zu Fuß bis zum Unfallort getragen werden.

Die Feuerwehren Töplitsch und St. Jakob rückten mit ihren Tunnelfahrzeugen in die nicht betroffene Tunnelröhre auf der Gegenspur vor und nahmen den Angriff ebenfalls unter schwerem Atemschutz durch die Verbindungstüren der zwei Röhren auf.

Vor Ort waren in den drei Fahrzeugen mehrere Personen teils schwerst eingeklemmt. Eine Person war unter einem auf der Seite liegenden PKW zu liegen gekommen.

Eine Einsatzleitung der vor Ort befindlichen Einsatzkräfte wurde vor dem Westportal beim Kommandofahrzeug der Hauptfeuerwache eingerichtet. Von dort wurden mittels Tunnelfunk die Einsatztrupps im Tunnel koordiniert.

Jeder Handgriff musste sitzen. Ein Kleinbrand in einem der Fahrzeuge konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch mussten die Verletzten aufgrund der vor Ort herrschenden Rauchentwicklung, unter Verwendung von schwerem Atemschutz, aus den Fahrzeugen gerettet werden.

Die verletzten Fahrzeuginsassen wurden durch die Feuerwehrkräfte bis zu den Verbindungstüren gebracht und dort in der parallel verlaufenen Röhre im sicheren Bereich dem Rettungsdienst zur weiteren Sichtung und Versorgung übergeben.

Insgesamt wurden 10 Personen mit unterschiedlichen Verletzungen durch die Feuerwehr gerettet.

Nach Rettung der Personen kam es plötzlich zu einem weiteren Brand in einem der Fahrzeuge, welcher rasch durch die Atemschutzträger erkannt und mittels C- Löschleitung bekämpft wurde.

Durch die daraufhin herrschende, dichtere Rauchentwicklung musste der Brandrauch, aufgrund einer fehlenden automatischen Belüftung, mit mehreren Druckbelüftern aus der Tunnelröhre geblasen werden.

Abschließend wurden die verunfallten Fahrzeuge mittels Telelader auf die Räder gestellt und ins Freie gebracht.

Nach rund eineinhalb Stunden konnte das Szenario komplett abgearbeitet werden und die Mannschaft zum gemeinschaftlichen kameradschaftlichen Ausklang, welcher durch die ASFINAG in der Autobahnmeisterei Villach-Zauchen perfekt kulinarisch vorbereitet wurde, abrücken.

Ziel dieser Einsatzübung war es, die Kenntnisse über die Örtlichkeit zu festigen, die Kommunikation, sowie das Arbeiten in einer gemeinsamen Einsatzleitung zu koordinieren und die Handhabung der Gerätschaften unter realitätsnahen Bedingungen zu üben.

Nach dem Motto „Villach-Stadt und Villach-Land HAND in HAND“ konnten die Feuerwehren Hauptfeuerwache Villach, FF Töplitsch und FF St. Jakob mit 14 Einsatzfahrzeugen mit rund 80 Feuerwehrmitgliedern das durchaus herausfordernde Szenario gemeinsam mit 13 Kräften des Roten Kreuz Villach, sowie eines Notarztes, 12 Kräften des Samariterbunds Kärnten, der Autobahnpolizei und der ASFINAG gemeinsam abarbeiten.

Als Übungsbeobachter fungierten unter anderem der AFK Wörthersee West ABI Ing. Waldhauser Wilfried, AFK Unteres Drautal, ABI Krainer Michael, sowie der Kdt. Der FF St. Jakob im Rosental, HBI Madritsch Hubert. Von Seiten der Übungsbeobachter wurde die Übung als voller Erfolg bewertet.

Abschließend möchten wir uns für die Möglichkeit dieser realitätsnahen Übung, sowie für die tolle gemeinschaftliche Vorbereitung bei den verantwortlichen Mitarbeitern des Autobahnbetreiber ASFINAG, recht herzlich bedanken.

Bericht: Hauptfeuerwache Villach ÖA Beauftragter OBM Scharf Alexander

ÖA-Team BFKdo Villach-Land, ÖA-Team AFKdo Wörthersee West

Bilder: ÖA Team BfKdo Villach Stadt, ÖA-Team AFKdo Wörthersee West