Bezirksfeuerwehrkommando Villach-Land

Brandserie versetzte ganze Ortschaft in schrecken

Die kleine 320 Seelen zählende Ortschaft Umberg liegt auf einer Seehöhe von 600m und ist über ein gut erschlossenes Gemeindestraßennetz erreichbar. Drei Brände innerhalb von 16 Tagen führte zu beängstigten Nächten bei den Bewohnern von Umberg.

Eine aufmerksame Nachbarin bemerkte am Abend des 08.November 2018 das eine dunkle Gestalt, sich schnell von dem Wirtschaftsgebäude ihres Nachbarn entfernte. Nur wenig Zeit später schlugen erste Flammen aus dem selbigen Gebäude.
Seitens der LAWZ Kärnten wurde unverzüglich Alarmstufe II für die Freiwillige Feuerwehr Damtschach ausgelöst. Die fünf im Alarmplan stehenden Feuerwehren Damtschach, Wernberg, Föderlach, Zauchen bei Villach und Velden am Wörthersee wurden zum Entstehungsbrand nach Umberg beordert.

Beim Eintreffen der ersten Feuerwehren wurde folgende Lage angetroffen:
Entstehungsbrand in einem Abstellraum des Wirtschaftsgebäudes, gemauerter Raum mit Betondecke.
Der Brand wurde zu diesem Zeitpunkt vom Besitzer selbst und von einem Nachbarn welcher auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Damtschach ist, mit Pulverlöschern unter Kontrolle gehalten.

„Durch das rasche Ausrücken der zufällig bei einem Kameradschaftstreffen im Rüsthaus der Feuerwehr Wernberg anwesenden Kameraden konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht, somit ein Übergreifen auf das gesamte Wirtschaftsgebäude verhindern werden, sagte Einsatzleiter HBI Ing. Wilfried Waldhauser von der Freiwilligen Feuerwehr Damtschach.“

Die Feuerwehren Velden, Zauchen und Föderlach unterstützten die Kameraden aus Damtschach und Wernberg bei der Brandbekämpfung und konnten bereits um 21:30 Uhr wieder vom Brandort abrücken. Die Brandwache und das Ausräumen des Brandraumes wurde von den Feuerwehren Damtschach und Wernberg übernommen, welche gegen Mitternacht von der Einsatzstelle abrückten. Da es nicht auszuschließen war, dass hier eine Brandstiftung vorherrscht, wurden bereits in der Nacht mit der Spurenaufnahme durch die Polizei begonnen.
Im Einsatz standen 91 Einsatzkräfte von 5 Feuerwehren mit 11 Fahrzeugen, sowie eine Sektorstreife der Polizei.

Nur wenige Tage später „Hell erleuchtet war der Ortskern“ von Umberg am Abend des 18. Novembers 2018

 

Zehn Tage später heulten gegen 21:27 Uhr wieder die Sirenen in der Gemeinde Wernberg von Weiten war der Feuerschein schon sichtbar, dass vor wenigen Tagen angezündete Wirtschaftsgebäudebrand in Umberg stand diesmal in Vollbrand.
Bereits bei der Anfahrt war für den Einsatzleiter, schon klar das die Alarmstufe erhöht werden muss, da das Wirtschaftsgebäude im Vollbrand stand und das Brandobjekt in einem dicht verbauten Wohngebiet, mehrere Wirtschaftsgebäude und die Kirche in unmittelbarer Nähe steht. Unverzüglich wurde eine Nachalarmierung der Feuerwehren Lind ob Velden, Köstenberg, und Rosegg durch die Einsatzleitung veranlasst. Da mit einem massiven Atemschutzeinsatz zurechnen war, wurde das Atemschutzfahrzeug, welches in der Hauptfeuerwehrwache Villach stationiert ist dem Einsatz beigezogen.

 

Zur leichteren Koordinierung des Großbrandes wurde der Einsatz durch den Einsatzleiter in mehrere Einsatzabschnitte aufgeteilt.

 

Brandbekämpfung durch gemeinsames Zusammenwirken schnell erfolgreich

Zum Schutze des in 15 Meter zum Brandobjekt stehenden Wirtschaftsgebäude der Familie Schellander wurde durch die Kameraden der Feuerwehr Damtschach und Wernberg ein Erstangriff von Süden durchgeführt. Die Wasserversorgung des TLFA erfolgte über des Wassernetz der Gemeinde Wernberg. Schnell war klar das die nachrückenden Tanklöschfahrzeuge nur mit Lotsen zur Nordseite des Objektes delegiert werden konnten, da zu diesem Zeitpunkt ein Vorbeifahren am Brandobjekt wegen der Strahlungshitze nicht möglich war.
Der am Einsatzort eingetroffene Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Manfred Brugger, übernahm die Koordination der Stromabschaltungen des Brandobjektes durch die Mitarbeiter der Kärnten Netz GmbH. Weiters oblag seinem Auftrag der Schutz der Kirche und der restlichen Nachbargebäude durch die Feuerwehren Velden am Wörthersee und Zauchen, welche vom KLFA Wernberg in der Erstphase über das Hydrantennetz gespeist wurden. So konnte ein massiver umfassender Erstschlag zur Niederschlagung des Brandes gestartet werden. Das TLFA Rosegg und die TMB 32 Velden wurden ebenfalls in den nördlichen Bereich beordert, um dort sofort zur Verfügung zu stehen sollte der Brand sich auf ein Nachbargebäude ausweiten.

 

Durch den gezielten und massiven Wassereinsatz in der Anfangsphase des Brandes konnte dieser bald niedergeschlagen und somit eine Gefährdung der Umgebung verhindert werden, berichtete Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Manfred Brugger

 

Wasserversorgung funktionierte durch die ständige Einsatzvorbereitung vorbildlich

Die Kameraden der Feuerwehr Föderlach stauten das Gerinne des Umbergerbaches auf und bauten eine Versorgungsleitung zu den Tanklöschfahrzeugen von Velden und Zauchen. Die Feuerwehren Lind ob Velden und Köstenberg errichteten in der Zwischenzeit eine dritte Zubringerleitung aus dem Hydrantennetz um die Wasserversorgung für die Tanklöschfahrzeuge sicherzustellen.

Durch die regelmäßige Beübung der Einsatzobjekte im Pflichtbereich der Feuerwehren der Gemeinde Wernberg und die ausgezeichnete Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte war eine zielführende Abarbeitung des Einsatzes möglich, so Einsatzleiter HBI Ing. Wilfried Waldhauser

Der Atemschutzeinsatz gestaltete sich sehr schwierig

Die Kameraden der Feuerwehr Föderlach waren beim Aufbau und Betrieb des Atemschutz-Sammelplatzes und Einweisung des Atemschutzfahrzeuges der HFW Villach federführend.
Dies war zum einen erforderlich, zudem mehrere Atemschutz-Trupps in das Wirtschaftsgebäude, in den betonierten Teil mit Gewölbedecke geschickt wurden, um gelagerte Kleinmaschinen, Motorsägen, Motorsensen, Betriebsmittel und 7 Gasflaschen in Sicherheit zu bringen. Nach Abschluss dieser Arbeiten, wurde der Brand mittels Außenangriff unter Kontrolle gebracht und die ersten Feuerwehren konnten vom Einsatzort abrücken.

 

Die Nachlöscharbeiten gingen über zwei Tage

„Brand aus“ konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben werden, da die gelagerten Heuballen immer wieder aufflammten. Gegen 02:00 Uhr konnten die Feuerwehren Föderlach und Wernberg einrücken. Für die Kameraden aus Damtschach lief der Einsatz bis in die frühen Morgenstunden weiter, da zudem immer wieder Nachlöscharbeiten durchgeführt werden mussten. Das KLFA Damtschach verbleibt auch am Folgetag als Brandwache am Brandort, da des öfteren Nachlöscharbeiten notwendig sind. Die Aufnahme der Brandermittlerarbeiten durch die Polizei erfolgte am 19. November und endeten mit der Freigabe des Brandobjektes durch die Polizei am 21. November 2018, um 14:30 Uhr.
Die Brandwache durch die Freiwillige Feuerwehr Damtschach ersteckte sich bis Mittwoch, 21. November 2018 um 21:00 Uhr, da erst ab diesem Zeitpunkt ein Wiederaufflammen ausgeschlossen werden konnte.

 

Die Einsatzerkenntnisse aus Sicht des Einsatzleiters

 

Die Wasserversorgung wurde bis an die Leistungsgrenze des Hydrantennetzes gebracht, es konnte hier durch Zuschalten der Förderpumpen durch den Wassermeister der Gemeinde Wernberg welcher selbst Kommandantstellvertreter der Feuerwehr Damtschach ist sichergestellt werden.
Die Wetterlage in den Nachtstunden war stabil und windstill, dadurch hatten wir nur wenig Funkenflug zu den angrenzenden Gebäuden.
Die gesetzten Maßnahmen rasch zum Einsatzerfolg geführt haben und das so schlimmeres verhindert werden konnte.
Dass das Zusammenspiel aller beteiligten Feuerwehren aus beiden Bezirken hervorragend verlaufen ist, schildert uns Einsatzleiter HBI Ing. Wilfried Waldhauser

Beim zweiten Brand waren 133 Einsatzkräfte der neun alarmierten Feuerwehren mit 16 Fahrzeugen sowie mehrere Streifen der Polizei, der Einsatzeinheit, Brandermittler und Sonderkräfte im Einsatz.

 

Nur sechs Tage später brannte es erneut in Umberg

 

Ein aufmerksamer Autofahrer, hat am 24. November 2018 den Brand im Wirtschaftsgebäude Suppick beim nach Hause fahren entdeckt und den Notruf abgesetzt.
Unverzüglich wurde für die Ortsfeuerwehr Damtschach Alarmstufe II ausgelöst und die Einsatzkräfte setzten sich unverzüglich nach Umberg ab. Beim Eintreffen der Feuerwehr war der Brand durch die Exekutive, die seit einer Woche verstärkt in Umberg unterwegs war, eingedämmt bzw. gelöscht. Mit dem Tanklöschfahrzeug von der Feuerwehr Wernberg wurde ein Brandschutz aufgebaut und das Tanklöschfahrzeug seitens der Feuerwehr Damtschach über das Hydrantennetz gespeist. Die Absperrung des Objektes und die Ausleuchtung des Wirtschaftsgebäudes durch die Feuerwehren wurde sichergestellt.
Die in einen Bereitschaftsbereich beorderten Feuerwehren Velden am Wörthersee, Zauchen, Föderlach und Wernberg konnten gegen Mitternacht wieder abrücken und die Einsatzbereitschaft herstellen. Für die Feuerwehr Damtschach endete der Einsatz nach Absprache mit der Polizei um vier Uhr morgens welche ab diesem Zeitpunkt die Sicherung des Brandobjektes übernahm.
Insgesamt wurden beim dritten Brand 88 Einsatzkräfte mit 11 Fahrzeugen und mehrere Polizeistreifen und Sonderkräfte der Exekutive eingesetzt.

Bericht HBI Ing. Wilfried Waldhauser / HBI Martin Sticker
Fotos: Janja Tomaschei und FF Damtschach